Die konkrete Planung der Strecke wird an eine Baufirma übergeben. Sie erstellt Baupläne in großem Maßstab und Pläne zum Ablauf des Baus. Die Unterlagen enthalten alle Informationen, um das Bauprojekt zu realisieren.
B
Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG)
Plant, finanziert und kontrolliert den Schienenpersonennahverkehr in Bayern im Auftrag des Freistaats.
Bundesverkehrswegeplan
Regelt den Bau und die Erhaltung von Bundesverkehrswegen in Deutschland. Der BVWP steckt den langfristigen Rahmen für anstehende Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur des Bundes, sowohl für die Erhaltung der Verkehrsinfrastruktur als auch für Aus- und Neubauprojekte. Die verschiedenen Vorhaben werden im BVWP priorisiert und vorab einer Nutzen-Kosten-Analyse unterzogen.
Bundestagsbefassung
Wichtiger Schritt im Planungsprozess, bei dem der Bundestag sich in einer parlamentarischen Befassung mit den Plänen für das Projekt auseinandersetzt und eventuellen Änderungsbedarf abstimmt.
D
Deutschlandtakt
Ein integraler Taktfahrplan für den Personen- und Güterverkehr. Er ist die Planungsgrundlage für einen bedarfsgerechten Ausbau und die optimale Nutzung der Infrastruktur. Dafür macht der Deutschlandtakt Vorgaben für abgestimmte, schnelle und verlässliche Verbindungen im Nah-, Fern- und Güterverkehr. Dadurch fahren mehr Züge, die Anschlussverbindungen werden besser und Reise- und Wartezeiten kürzer.
E
Eisenbahn-Bundesamt (EBA)
Die deutsche Aufsichts- und Genehmigungsbehörde für Eisenbahninfrastruktur und -verkehrsunternehmen (EVU). Das EBA ist eine selbständige deutsche Bundesoberbehörde und unterliegt der Aufsicht und den Weisungen des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Im Verantwortungsbereich des EBA liegt bspw. der Erlass von Planfeststellungsbeschlüssen.
Entwurfsplanung
Umfangreiche Untersuchungen zu Umweltauswirkungen und Baugrund einer Vorzugsvariante, Konkretisierung der technischen Planung und genauere Berechnung der Kosten. Folgt im Planungsprozess auf die Bundestagsbefassung.
F
Flüsterbremsen
Verringern die Lärmemission von Güterzügen. Jedes Mal, wenn ein Güterzug bremst, werden die Räder ein wenig aufgeraut und die Rollgeräusche werden dadurch lauter. Das kann durch Flüsterbremsen verringert werden, der Schall reduziert sich um bis zu 10 Dezibel. Das entspricht etwa dem Unterschied zwischen dem Geräusch eines laufenden Kühlschranks einerseits und einem in Zimmerlautstärke angeschalteten Fernsehers andererseits.
G
Genehmigungsverfahren
Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) prüft, ob gesetzliche Vorgaben, z. B. zum Lärm- und Umweltschutz, eingehalten werden. Außerdem wiegt es öffentliche und private Belange gegeneinander ab. Im Anhörungsverfahren können sich Betroffene deshalb zum Vorhaben äußern. Auf Basis des Anhörungsverfahrens erlässt das EBA dann den Planfeststellungsbeschluss – eine Art Baugenehmigung – für die Strecke.
Grobtrassierung
Grobe Darstellung eines möglichen zukünftigen Streckenverlaufs. Die 20 Meter breiten Grobtrassierungen entsprechen technischen Machbarkeitsstudien, die nachweisen, dass eine Variante aus technischer Sicht möglich ist und die Fahrzeitziele eingehalten werden. Sie geben jedoch noch nicht den finalen Streckenverlauf an.
K
Knotenbahnhöfe
Zentrale Verknüpfungspunkte der Verbindungen des deutschen Schienennetzes. Sie sind die fahrplantechnischen Anker, an denen der Fahrplan des Deutschlandtaktes justiert wird.
L
Lärmvorsorge
Mit dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) regelt der Gesetzgeber den Schutz vor Verkehrslärm und hat das Prinzip der Lärmvorsorge verankert. Beim Neubau oder wesentlichen Änderungen eines vorhandenen Verkehrswegs, müssen wir daher sicherstellen, dass keine schädlichen Umwelteinwirkungen durch Verkehrsgeräusche entstehen, die nach Stand der Technik vermeidbar sind. Dabei müssen Kosten und Nutzen in einem angemessenen Verhältnis stehen. Um Anwohner:innen vor Schallemissionen zu schützen, setzen wir aktive und passive Schallschutzmaßnahmen um.
Längsneigung
Steigung, wird bei Bahnprojekten normalerweise in Promille angegeben. 8 Promille entsprechen 8 Meter Höhenunterschied pro 1000 Meter.
M
Machbarkeitsstudie
Weist nach, ob eine Variante aus technischer Sicht möglich ist und ob die Fahrzeitziele eingehalten werden.
N
NBS/ABS
Neubaustrecke/Ausbaustrecke; wird im BVWP verwendet für Projekte, bei denen noch offen ist, wie die Projektziele am besten erreicht werden können.
O
Ökopunkte
Währung im Biotopwertverfahren. Dabei werden Flächen nach ihrem ökologischen Wert beurteilt. Je höher der Wert einer versiegelten Fläche, desto mehr Ökopunkte muss der Verursacher aufbringen, um den Eingriff andernorts zu kompensieren. Aber woher kommen die Ökopunkte? Wenn ein Landwirt beschließt, seinen Acker nicht mehr intensiv zu bewirtschaften, sondern ihn ökologisch aufzuwerten, kann er dafür Ökopunkte erhalten. Diese Ökopunkte verkauft er dann über sogenannte Ökokontobetreiber an denjenigen, der den Eingriff verursacht hat. Welche Fläche dabei welchen Wert hat, regelt die Bayerische Kompensationsverordnung.
P
Planungsauftrag
Der Bund hat über das Projekt und seine Inhalte abgestimmt und für die Umsetzung die DB Netz AG beauftragt. Wir fungieren als Planungsbüro, das in enger Abstimmung mit dem Bund als Auftraggeber arbeitet und sich an die Vorgaben des Bundes halten muss.
R
Raumwiderstände
Verschiedene Schutzgüter, wie Natur (Flora und Fauna), Mensch und menschliche Gesundheit oder auch Wasserschutzgebiete zwischen Ulm und Augsburg.
Raumordnungsverfahren (ROV)
In diesem Verfahren bewertet die jeweilige Landesbehörde – hier ist es die Regierung von Schwaben – die möglichen Varianten der Streckenführung. Sie prüft, ob diese zur allgemeinen Landesplanung passen. Im Raumordnungsverfahren werden verschiedene Aspekte geprüft: ökonomische, ökologische, kulturelle und soziale. Zu jedem Aspekt werden Einzelgutachten erstellt, Sachverständige gehört und Träger öffentlicher Belange um Stellungnahmen gebeten.
S
Schallschutz (aktiv)
Mindert den Lärm da, wo er entsteht - also am Zug oder Gleis. Auch Maßnahmen, die die Ausbreitung des Schalls reduzieren, wie Schallschutzwände, gehören zum aktiven Schallschutz.
Schallschutz (passiv)
Mindert den Lärm dort, wo er ankommt - z. B. mithilfe von Schallschutzfenstern und gedämmten Außenwänden, Dächern oder Lüftern. Er wird nötig, wenn aktive Maßnahmen nicht ausreichen, um die Schallemissionen deutlich zu reduzieren, oder wenn sie bautechnisch nicht möglich sind.
T
Trassierungsraum
Ein etwa 500 Meter breiter Streifen, in dem später die viel schmälere, rund 20 Meter breite neue Strecke verlaufen könnte. Ein Trassierungsraum berücksichtigt die Raumwiderstände, also Siedlungen und Naturschutzräume usw. sowie betriebliche und wirtschaftliche Anforderungen.